von Christoph Bähler | Okt. 21, 2011 | Allgemein
Wer wählt, bestimmt mit!
Entscheidung 2011
Das hat nach wie vor seine Gültigkeit, liebe noch Nichtwähler und noch Nichtwählerinnen. Für die bevorstehenden Ständeratswahlen & Nationalratswahlen ist es noch nicht zu spät an der Urne mit zu bestimmen, in welche Richtung die Politik in der Schweiz für die nächsten vier Jahre gehen soll.
Deshalb sage ich: Nehmt eure Mitverantwortung wahr und gebt eure Stimme bis am Sonntag, 23.Okt.2011 um 11:59 Uhr ab.
Vielen Dank…
von Christoph Bähler | Juli 6, 2011 | Allgemein
Eidgenössisches Departement des Innern EDI
Herrn Bundesrat D.E. Burkhalter
Schwanengasse 2
CH-3003 Bern
Sehr geehrter Herr Bundesrat
Ich bitte Sie um Kenntnisnahme dieses offenen Briefes.
Es befremdet mich sehr, dass das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Kündigung des Tarifvertrages Physiotherapie so interpretiert, dass zwar seit dem 1. Juli 2011 ein vertragsloser Zustand herrscht, gleichzeitig aber kein tarifloser Zustand eintritt. Somit hat die vom Bundesrat genehmigte Einzelleistungstarifstruktur aus dem Jahre 1998 weiterhin ihre Gültigkeit. Das kann man auch anders sehen, wie von einem Spezialisten des Gesundheitsrechts in einem Gutachten dargelegt wurde.
Mit dem Vorgehen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) werde ich und alle meine selbständigen Berufskolleginnen und Berufskollegen weiterhin an die bestehenden Strukturen gebunden. Innovative Entwicklungen in unserer Berufsgruppe werden im Keime erstickt.
Das meiner Meinung nach berechtigte Anliegen einer fairen Anpassung des seit 13 Jahren bestehenden Tarifes, wird bis auf unbestimmte Zeit verunmöglicht.
Es machte mich richtiggehend wütend, als ich von Tarifsuisse AG (ehemals Santésuisse) via E-Mail ein persönliches Schreiben erhielt, welches übrigens an alle Mitglieder des offiziellen Schweizer Physiotherapie Verbandes physioswiss mit eigener ZSR – Nummer versendet wurde, welches mich dazu einlädt, einem sogenannten „neuen nationalen Tarifvertrag“ beizutreten (zu den bisherigen zu tiefen Konditionen notabene). Nur schon die Formulierung „nationaler Tarifvertrag“ wirkte auf mich irreführend und erweckt in mir noch heute den Eindruck, dass hier von Seiten Tarifsuisse AG versucht wird, die Mitglieder des Schweizer Physiotherapie Verbandes weiter zu verunsichern, mit dem Ziel uns Physiotherapeuten untereinander zu entzweien. Dass Tarifsuisse AG den Vertrag mit der ASPI auch in der Öffentlichkeit als nationale Lösung verkündete, erachte ich als grobfahrlässige Irreführung der Patientinnen und Patienten sowie der Leistungserbringer.
Die blockierte Tarifsituation, wie auch das fehlende politische Interesse für unser Anliegen, empfinde ich als Beleidigung gegenüber meinen Bemühungen in der täglichen Arbeit, zusammen mit meinen Kundinnen und Kunden bestmögliche und kostengünstige Lösungen für ihre gesundheitlichen Probleme zu erarbeiten.
Tarifsuisse AG ist der Meinung, die heutigen Tarife seien gerechtfertigt und die Attraktivität meines Berufsstandes sei vorhanden, da es immer mehr selbständige Physiotherapeuten und Physiotherapeutinnen gäbe. Die steigende Anzahl der Behandlungen belege dies ebenfalls.
Ich denke, dass es unter Anderem immer mehr Behandlungen gibt, weil einerseits die Bevölkerungszahl zunimmt und neben den akuten Erkrankungen / Verletzungen auch immer mehr Menschen unter chronischen Beschwerden leiden.
Im Weiteren merken die Kundinnen und Kunden, dass sie von uns auf der fachlichen, der methodischen sowie der sozialen Kompetenzebene äusserst professionell begleitet und betreut werden.
Wir bilden uns dauernd weiter, lesen wissenschaftliche Publikationen, besuchen Kongresse, nehmen an Qualitätszirkeln teil, arbeiten wo immer möglich evidenzbasiert, tauschen uns mit Ärzten, Physiokollegen, Wissenschaftlern, Psychologen und Pädagogen aus, um möglichst effizient und wirtschaftlich zu arbeiten.
All dies geschieht ohne den Kunden / die Kundin zu vergessen, denn der Mensch steht bei unserer täglichen Arbeit immer noch im Zentrum.
Das soll auch so bleiben, dazu muss sich aber unsere Leistung, unser Engagement lohnen!
Deshalb sind wir auf einen fairen und zeitgemässen Tarif angewiesen.
Von Ihnen Herr Bundesrat Burkhalter erwarte ich, dass Sie den Vertrag zwischen Tarifsuisse AG und der Association suisse des physiothérapeutes indépendant (ASPI), welche gerade mal ca 200 Physiotherapeuten vertritt, keinesfalls als nationale Lösung akzeptieren, sondern diesen Vertrag höchstens als eine kantonale Lösung zwischen Tarifsuisse AG und ASPI im Kanton Waadt genehmigen. Der Schweizer Physiotherapie Verband physioswiss vertritt mehr als 5000 selbständige Physiotherapeuten in der Schweiz und unterstützt das Vorgehen von Tarifsuisse AG und ASPI meines Wissens nicht.
Ich wünsche mir, dass Sie und der Gesamtbundesrat sich für unsere Berufsgruppe einsetzen und mithelfen, dass wir in Zukunft für unsere Leistungen entsprechend fair entschädigt werden.
Mit bestem Dank und freundlichem Gruss
Christoph Bähler
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Christoph Bähler
Dipl. Physiotherapeut FH
Lindenmoosstrasse 8
8910 Affoltern am Albis
Tel: 043 541 02 76
Web: www.physiotherapie-affoltern.ch
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von Christoph Bähler | Juni 8, 2011 | Allgemein
Seit einigen Jahren verhandelt der Schweizer Physiotherapie Verband mit Santésuisse über einen ‚fairen‘ Taxpunktwert. Der seit 1998 bestehende Taxpunktwert für physiotherapeutische Behandlungen ist aus Sicht des Physiotherapieverbandes und auch aus meiner Sicht nicht in Ordnung.
Kann es wirklich sein, dass alles teurer wird, Physiotherapie aber gleich günstig bleibt?
Die beiden Parteien konnten sich bisher nicht einigen. Deshalb hat der Physiotherapieverband beschlossen, den Tarifvertrag zu künden.
Somit tritt per 1. Juli 2011 ein vertragsloser Zustand ein, was zur Folge hat, dass jetzt viele Physiotherapeuten & Physiotherapeutinnen verunsichert sind und sich fragen, wie es danach weitergeht.
Es gibt gemäss Physiotherapieverband diverse Krankenkassen, die einzelne PhysiotherapeutInnen kontaktierten und ihnen offenbar angeboten haben, mit den Kassen einen Vertrag abzuschliessen, der es den Physios erlauben soll, zu den gleichen Konditionen wie bisher, weiterhin direkt über die Kassen abzurechnen und die Rechnungen dadurch nicht an die Kundschaft senden zu müssen. Anscheinend sollen so weniger Debitorenverluste entstehen. Wenn ich als selbständiger Physiotherapeut also einen solchen Vertrag unterschreibe, zeige ich damit, dass ich mit der heutigen Situation einverstanden bin. In diese Falle werde ich nicht tappen, falls ich ein solches Angebot erhalten sollte.
Gibt es wirklich Physiotherapeuten & Physiotherapeutinnen, die auf diese nicht akzeptable Vorgehensweise einzelner Kassen eingehen?
Der Physiotherapieverband informiert seine Mitglieder laufend via Newsletter / E – Mails / Infoveranstaltung am 15.6. über den Stand der Dinge und das geplante Vorgehen.
Hier die Medienmitteilungen von Physioswiss und Santésuisse vom 17. 5. zum Tarifstreit:
Medienmitteilung vom Physioverband:
Datum: 17.5.2011 Physiotherapie: tarifsuisse ag rüttelt an der Grundversorgung
Patientinnen und Patienten haben ein Recht auf eine qualitativ vollwertige Leistung, damit sie möglichst rasch wieder gesund werden, und die Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten auf eine faire Bezahlung dieser Leistung.
Sursee. Seit über 13 Jahren arbeiten die Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten in der Schweiz zum gleichen Preis. Der steigende Kostendruck hat den Berufsverband physioswiss, den Schweizer Physiotherapie Verband, gezwungen, zu handeln und den Tarifvertrag mit santésuisse (heute tarifsuisse ag) zu kündigen. In den Verhandlungen hat tarifsuisse ag in keiner Weise die wirtschaftlich angespannte Situation der Physiotherapeuten anerkannt und ist nicht bereit, trotz klarer Faktenlage, einen fairen Preis für die Physiotherapie zu bezahlen – nicht mal der Teuerungsausgleich seit 1998
(letzte Tarifberechnungsbasis) soll gewährt werden.
Die Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten erbringen täglich eine wichtige Versorgungsdienstleistung für die Schweizer Bevölkerung. Der Preis, der von den Krankenversicherern dafür entschädigt wird, ist seit 13 Jahren unverändert, und dies trotz steigenden Konsumentenpreisen (seit 1998: +11.5%) und steigenden Löhnen (im Gesundheitswesen seit 1998: +15.6%). Die Kosten (volumenbedingt) für die Physiotherapie haben in den letzten Jahren im Vergleich zum gesamten Kostenwachstum im Gesundheitswesen nur unterdurchschnittlich zugenommen. Die Physiotherapiepraxen stehen vor existenziellen Problemen, da die laufenden Kosten mit den Erträgen nicht mehr gedeckt werden können. Das Wasser steht ihnen bis zum Hals. Eine repräsentative Datenerhebung, die für die Tarifverhandlungen zwischen tarifsuisse ag und physioswiss durchgeführt wurde, hat diesen Umstand bestätigt. Der geforderte Preis von physioswiss entspricht lediglich der bisherigen anerkannten Berechnungsbasis, die mit aktuellen Zahlen unterlegt worden ist. Diese Faktenlage wird von tarifsuisse ag, die rund 65% der Krankenversicherer vertritt, in keiner Weise anerkannt und sie ist nicht zu Verhandlungen über einen fairen Preis bereit. Seit Jahren werden die Physiotherapeuten von tarifsuisse ag in immer wieder aufgenommenen Verhandlungen hingehalten. Leider zeigt die Erfahrung, dass nur, wer vehement fordert und laut schreit, auch gehört wird. Den bescheidenen Physiotherapeuten – aus der Historie heraus ein üblicher Frauenberuf – wird seit Jahren eine vernünftige Tarifdiskussion vorenthalten. Dies zwang die Physiotherapeuten, den Vertrag aufzulösen; ab 1. Juli 2011 herrscht ein vertragsloser Zustand. Die Physiotherapeuten begrüssen es, dass sie künftig die Rechnungen an die Patienten senden können (sogenannter Tiers garant), wie standardmässig im KVG vorgesehen. Damit gibt es endlich die von ihnen längst geforderte Transparenz von Leistung und Entgelt. Die Krankenkassen sind aufgefordert, ohne Verzug – anders, als dies zwischenzeitlich einmal von tarifsuisse ag angedroht wurde – die Patientinnen und Patienten zu vergüten, wie dies die Pflicht der Krankenkassen ist. Es geht nicht an, dass die Krankenkassen die Patienten als Spielball missbrauchen. physioswiss will auch zukünftig eine qualitativ hochstehende Versorgung der Schweizer Bevölkerung mit Physiotherapie und verlangt von tarifsuisse ag, dass die Faktenlage anerkannt wird und ein fairer Preis für die Physiotherapieleistungen in der Schweiz bezahlt wird. Der Verlängerung des heutigen Zustandes ist keine Option und verschiebt noch grössere Probleme auf morgen.
Kontakt: Christian Mehr, Geschäftsführer, 041 926 69 09 / christian.mehr@physioswiss.ch
Weitere Informationen: unter www.physioswiss.ch
Die Physiotherapie ist eine selbständige Disziplin im Bereich der Therapie, die zusammen mit Medizin und Pflege die drei Säulen der Schulmedizin bildet. Sie ist auf die Behebung von körperlichen Funktionsstörungen und Schmerzen ausgerichtet und kommt in der Therapie, Rehabilitation, Prävention und in der Gesundheitsförderung wie auch in der Palliativbehandlung zur Anwendung.
physioswiss, der Schweizer Physiotherapie Verband, vertritt
die Interessen von über 8‘000 selbständig erwerbenden und angestellten PhysisotherapeutInnen in der ganzen Schweiz.
Communiqué von Tarifsuisse:
Solothurn, 17. Mai 2011
Physiotherapeutenverband physioswiss fordert jährlich 110 Millionen Franken mehr von der Krankenversicherung
Für die Krankenversicherer ist die Forderung von physioswiss nach einer Erhöhung des Taxpunktwertes um über 20% nicht akzeptabel. physioswiss hat das Angebot von tarifsuisse ag zur Verlängerung des Tarifvertrags zu den bisherigen Bedingungen abgelehnt. Ab 1. Juli 2011 tritt damit auf nationaler Ebene ein vertragsloser Zustand ein. Für die Physiotherapie gilt ab diesem Datum der sogenannte „Tiers garant“, der bedeutet, dass die Physiotherapeuten die Rechnungen direkt an den Patienten stellen müssen.
Die Physiotherapieleistungen sind ein Wachstumsmarkt. Das Bruttovolumen der von den Physiotherapeuten zu Lasten der Grundversicherung verrechneten Leistungen stieg von 475 Millionen Franken im Jahr 2006 auf 551 Millionen Franken im Jahr 2010 (+16%). Im gleichen Zeitraum betrug die Steigerung der Konsumentenpreise lediglich 3.4%. Es ist keine Überraschung, dass dieser Markt für Neueinsteiger attraktiv ist: Trotz des von physioswiss als zu niedrig erachteten Taxpunktwertes erhöhte sich die Anzahl abrechnende Physiotherapiepraxen in den letzten Jahren um ca. 15%. Die von physioswiss geforderte Erhöhung der Entschädigung der Physiotherapeuten steht im Widerspruch zu den Anstrengungen, in der Grundversicherung die Kostenzunahme und damit die Prämienentwicklung zu dämpfen. tarifsuisse ag, welche im Auftrag der ihr angeschlossenen Krankenversicherer die Tarifverhandlungen führt, weist deshalb die Forderung von physioswiss nach einer Erhöhung des Taxpunktwertes um 20% zurück. Diese Erhöhung würde die Prämienzahler um jährlich 110 Millionen Franken zusätzlich belasten. Gestützt auf die Daten zur Marktsituation – Wachstum in den letzten Jahren bereits um 16% – erachtet tarifsuisse ag das Angebot, den Vertrag zu den bisherigen Konditionen zu verlängern, als fair. Als Folge der Ablehnung des Verlängerungsangebotes von tarifsuisse ag gilt ab 1. Juli 2011 für die Physiotherapie der Tiers garant. Das heisst, dass die Physiotherapeuten die Rechnungen direkt an den Patienten stellen. tarifsuisse ag hält das Angebot zur Vertragsverlängerun aufrecht.
tarifsuisse ag ist die grösste schweizerische Leistungseinkaufsgesellschaft der Krankenversicherer in der Obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP). Sie besitzt einen Marktanteil von rund 70 Prozent. tarifsuisse ag, welche seit 1.1.2011 operativ tätig ist, ist eine 100- prozentige Tochtergesellschaft von santésuisse, dem Verband der Schweizer Krankenversicherer. tarifsuisse ag hat ihren Hauptsitz in Solothurn und Niederlassungen in Zürich, Bern, Lausanne und im Tessin.
Auskunft erteilt:
Juerg B. Reust
Leiter Abteilung Ambulante Versorgung, Mitglied der Direktion
Tel. 032 625 47 10
juerg_b.reust@tarifsuisse.ch
Diese Medienmitteilung können Sie im Internet abrufen unter: www.tarifsuisse.ch
von Christoph Bähler | Apr. 19, 2011 | Allgemein
NEUE ENERGIE AB WANN UND WIE?
Die Folgen des Erdbebens in Japan im März 2011 mit Tsunami und anschliessendem Super – GAU im Kernkraftwerk Fukushima werden uns wohl noch sehr lange beschäftigen.
In meiner Physiotherapiepraxis ist das Unglück und wie weiter mit der Atomenergie bei uns in der Schweiz noch oft ein Gesprächsthema, dabei höre ich von meiner Kundschaft die unterschiedlichsten Meinungen. Diese reichen vom sofortigen Ausstieg bis dahin, dass man nicht emotional überreagieren solle sondern erst einmal abwarten.
Aber auch auf der politischen Bühne wird der Atomausstieg rege diskutiert, nicht zuletzt wegen der bevorstehenden Wahlen im Herbst.
In der Sendung Giacobbo / Müller vom 17.4.2011 wurde ein Beitrag zu eben diesem Thema ausgestrahlt, den man sich meiner Meinung nach auch mehrmals zu Gemüte führen darf, vorausgesetzt man mag Politsatire:
Wie lange werden wir in der Schweiz noch mit Atomstrom leben?
Welche Lösungen für erneuerbare Energien werden wie und wann umgesetzt?
Ich bin gespannt…